Gülbin Ünlü

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Die künstlerische Praxis von Gülbin Ünlü zelebriert das Prinzip des Mash-Up. In ihrem interdisziplinären Ansatz, der auch Zusammenarbeiten mit Künstler*innen und den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) umfasst, vereint sie die Medien Malerei, Fotografie, Video, Performance und Musik. Persönliche und kollektiv konservierte Erinnerungen spielen eine zentrale Rolle, wobei sich das zugrundeliegende Material aus privaten und öffentlichen Archiven speist. Die von Ünlü entwickelte Technik der Bildherstellung ist ein Hybrid aus Malerei und Druckverfahren. Die Künstlerin verschränkt die einzelnen Bildebenen und verwebt aus unterschiedlichen Quellen und Zusammenhängen stammende Motive und Bildfragmente zu neuartigen Bildstrukturen. Dieses Vorgehen erlaubt ein flexibles Arbeiten mit und auf unterschiedlichen Unter- bzw. Malgründen und eröffnet installative, skulpturale und performative Möglichkeiten. Auf diese Weise wird die Methode des Ineinanderschichtens disparater Elemente in den Raum übertragen. Ünlüs Arbeitsprozess lässt sich der kulturellen Praxis des Samplings zuordnen. In kontinuierlicher Neuverarbeitung werden Ursprünge erweitert und überschrieben, unterschiedliche narrative Linien miteinander verbunden sowie Gleichzeitigkeiten, Beziehungen, Kontexte und Kausalitäten visualisiert. Dabei entziehen sich die Werke der Künstlerin üblicher Kategorisierung und Klassifizierung. In ihnen manifestieren sich die komplexen Verhältnisse einer Gegenwart, die von Fragmentarisierung und Zersplitterung auf individueller, gesellschaftlicher, politischer und kultureller Ebene geprägt ist.

Gülbin Ünlü lebt und arbeitet in München, wo sie ab 2012 an der Akademie der Bildenden Künste bei Prof. Markus Oehlen (und den Gastprofessor*innen John Jordan & Isabelle Fremeaux (Labofii), Simon Starling und Kim Noble) Malerei, Zeichnung, Bildhauerei und Performance studierte. 2018 schloss sie mit dem Diplom ab, das mit dem Preis der Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung ausgezeichnet wurde.

Seit 2016 hat Ünlü mehrere Publikationen und Musikalben veröffentlicht, zuletzt einen monographischen Katalog, der im Hammann von Mier Verlag erschien. Ihre Arbeiten wurden u.a. 2020 in der Pinakothek der Moderne, 2021 in der Artothek München und 2022 in der Berlinischen Galerie ausgestellt. 2021 erhielt sie das Stipendium für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München, 2022 den Förderpreis für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München und 2023 den Bayerischen Kunstförderpreis.

Vita

2012—2018

Studium Malerei und Grafik bei Prof. Markus Oehlen an der AdbK München

Studium bei GastprofessorInnen für Video, Performance, Installation: Kim Noble, Simon Starling, John Jordan & Isabelle Fremeaux (Labofii)

2017

2:1 Forschungsstipendium (gestiftet vom Centrum für interdisziplinäre Studien/CX und SoNet)

2018

Diplom der Malerei, Grafik, Skulptur bei Prof. Markus Oehlen / AdbK München

Diplomauszeichnung: Preis der Erwin und Gisela von Steiner Stiftung

2018

Bayerisches Atelierförderprogramm (2019/2020)

Preis der Erwin und Gisela von Steiner Stiftung (Diplompreis)

2019

Projektförderung der Erwin und Gisela von Steiner Stiftung

Kunstbuchförderung der Golart-Stiftung

2020

Bayerisches Atelierförderprogramm (2021/2022)

2021

Junge Kunst und neue Wege – Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst

Stipendium für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München

Katalogförderung (Debütantenförderung) durch Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Landesverband Bayern e.V

2022

Förderpreis bildende Kunst der Landeshauptstadt München

2023

Stipendium der Stiftung Kunstfonds (NeustartPLUS)

Bayerischer Kunstförderpreis

Selected Shows

2024

future is the winner – Jahn und Jahn, München

2023

Transformationen. Shelter - unsere Schutz(t)räume – Cohaus Kloster Schlehdorf

Malso13 zeigt 90% – Kunstraum Leitershofen

Couple Goals – Space n.n., München

Werke in Fenstern – Fäden der Kunst, Leipzig

Gläserne Barrieren – Galerie im Saalbau, Berlin

Plakatkampagne 2023 – in Kooperation mit Residenztheater, Pinakothek der Moderne, München

2022

Klassenfragen – Berlinische Galerie, Museum für Moderne Kunst, Berlin

Kritamon Oracle – easyupstream/Stiftung Federkiel/Kerkisecho, Samos

post-un – offspacemuseum, München

minds are magnets – Canal Street Research Association, New York

to the land – Perlacher Forest, München

Plakatkampagne 2022 – Pinakothek der Moderne in Kooperation mit Residenztheater München

Förderpreise 2022 – Lothringer13 Halle, München

Perspektiven 2022 – Platform, München

on the road – PF38, München

2021

dÜstopia – Artothek München, München (solo)

ohne Titel – Kunstpavillon München (solo)

Kuli – Mauer, Köln

etwaslaeuftfalsch #qualcosanonva – Triennale Milano, Mailand

Alexander Kluge scheisse wer war denn noch dabei – Ruine München, Various Others, München

Zeki Müren - das ausgestellte Leben – Maison Zeki Müren, Lovaas Projects, München

Leihweise 2021 - Neuerwerbungen der Artothek – Artothek München

Lutz! blau, rot e capelli grassi – Galerie Lake, Oldenburg

SummerBreeze – Spoilerroom, Berlin

2020

Denkraum Deutschland II – Pinakothek der Moderne, München

Die ersten Jahre der Professionalität 39 – Galerie der Künstler, München

SCHANZENTISCH – XXXVIII, München

Blessed is the Machine – Architekturbüro Tokdemir, München

Performance-Gondel – Kunst im öffentlichen Raum

2019

Support your local Artist #1 – Lothringer13 Florida, München

Meze Evi – Museum Villa Stuck, München

Tacker – Galerie der Künstler, München

Freude – Galerie Britta von Rettberg, München

Freie Radikale – BBK, München

Wieder Sehen – Kunstarkaden, München

Schaustellung – Das Kapital, Berlin

2018

no stop non stop – Lothringer 13, München

akkord – Galerie Britta von Rettberg, München

Ortsangaben – Galerie FOE, München

Debütanten – MMA München

VKP. ok? – Lovelace, München